Herzog Ulrich vonWirtemberg

Ulrich, Herzog von Wirtemberg (1498 - 1550). - * 8.2.1487 in Reichenweiher (Elsaß), + 6.11.1550 in Tübingen.

Ulrich, mit 16 Jahren für mündig erklärt, regiert zunächst von 1503 – 1519. 1504 erobert er das Kloster Maulbronn, die Grafschaft Löwenstein, die Ämter Weinsberg, Möckmühl und Heidenheim für Wirtemberg. Die enorme Schulden- und Steuererhöhung führt 1514 mit zum Bauernaufstand des Armen Konrad im Remstal. Auch zur Abwehr der Bauern wird 1514 der "Tübinger Vertrag" geschlossen, das Grundgesetz der wirtembergischen Verfassung bis 1806: Die Landschaft übernimmt die Schulden und erhält weitgehende Mitbestimmungsrechte. - Als Ulrich seinen Stallmeister Hans von Hutten ermordet und 1519 die Reichsstadt Reutlingen überfällt, wird Ulrich vom Schwäbischen Bund vertrieben. Wirtemberg kommt an Österreich.

Ulrich zieht sich 1520 nach Mömpelgard zurück, führt dort 1524 die Reformation ein, und verbringt die Jahre von 1526 bis 1534 bei Philipp von Hessen in Marburg. Mit Hilfe der Truppen des Landgrafen Philipp von Hessen werden die Österreicher 1534 bei Lauffen geschlagen. Das ermöglicht Ulrich die Rückkehr als Herzog nach Wirtemberg.

Ulrich organisiert die Zentralverwaltung des Landes. Zur militärischen Sicherung läßt er Hohenasperg, Hohenneuffen, Hohen-Tübingen, Hohenurach zu mächtigen Festungen ausbauen.

Herzog Ulrich führt in Wirtemberg die Reformation ein. Als Reformatoren wirken Eberhard Schnepf und Ambrosius Blarer. Eine Kirchenordnung wird erlassen. Die Klöster werden säkularisiert. Zur Ausbildung von geistlichen und weltlichen Beamten wird 1536 das Tübinger Stift gegründet. Wirtemberg wird zum lutherischen Hauptland in Süddeutschland. - 1548 muss allerdings mit dem Augsburger Interim die Reformation wieder rückgängig gemacht werden

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