Leinenweberei

Rotfelder Frauen bei der Flachsernte - Aufnahme 1930 / 38

Mein Großvater Johann Georg Lang war der letzte Leinenweber von Rotfelden. Er hat dieses Handwerk bis Ende der 20er Jahre betrieben.

Mein Nachbar Karl Braun, heuer 86 Jahre alt, kann sich noch gut erinnern. Vom Weg aus konnte er als Kind durch´s Fenster sehen, wie er an seinem Webstuhl saß und arbeitete.

Früher waren die Weber auf den Dörfern sehr häufig, doch ohne eine kleine Landwirtschaft mit ein oder zwei Kühen hätte es zum Leben nicht gereicht.

Das Leben war ohnehin sehr bescheiden und von großer Kargheit geprägt.

Spuren ihres Tuns gibt es heute keine mehr. Die Brechenlöcher, die es an den Dorfausgängen von Rotfelden einmal gab sind längst zugeschüttet und mußten weichen.

Lehrer G. Ungericht hat vergeblich versucht eines zu erhalten.

Im Sommer 2005 wurde von Walter Sautter am ehemaligen Kamelstall wieder ein Brechenloch angelegt, um während des Landwirtschaftlichen Festes die Flachsherstellung unter authentischen Bedingungen zu zeigen